Eine Chronik des Frauenchores Hochdahl (Kurzfassung)

 

1939 wurden auf politischem Druck der Trillser Männergesangverein und der Millrather Männergesangverein zusammengeschlossen und umbenannt in Hochdahler Männergesangverein 1909. Auch mussten sich die Sangesbrüder von ihrem geschätzten Dirigenten Wilhelm Weber trennen, da die Reichs-Musik-Ordnung keine Laiendirigenten mehr zuließ.

 

In dieser Zeit ging durch die Kriegseinwirkungen der Probebetrieb immer mehr zurück, und Wilhelm Höschler, der damalige Vorsitzende, gründete 1942 aus der Not heraus mit 15 Frauen den Frauenchor Hochdahl, den ersten Frauenchor des Sängerkreises Düsseldorf. Ihr erster Chorleiter war Willy Thönnessen.

 

Der Frauenchor Hochdahl 1942 bildet bis zum heutigen Tage eine feste musikalische Allianz mit dem Hochdahler Männergesangverein 1909.

 

So konnte schon 1946 unter der Stabführung von Willy Thönnessen (bis April 1947) gemeinsam mit dem Männerchor das erste Konzert nach dem Zweiten Weltkrieg in Hochdahl veranstaltet werden. Da die Säle in Hochdahl alle zweckentfremdet waren, hatte der Verein jedoch kaum Möglichkeiten, sich vor Ort musikalisch darzustellen.

 

Im Jahre 1949, schon 5 Jahre nach der Gründung, konnte sich der Frauenchor unter der Leitung von Walter Müller (ab Dez. 1947) beim Wettstreit in Gevelsberg / Wuppertal behaupten und erlangte mehrere hohe Preise und Auszeichnungen.

 

Nach Willy Thönnessen kamen in sehr kurzen Abständen die Dirigenten Schmitz, W. Müller, H.Allhof und G. Hecht. Im Jahre 1954 übernahm Christian Fliersbach den Chor.

Mit Nico Lerch (ab Dez. 1957 bis Jan. 1971) kam dann eine gewisse Kontinuität in den Chor und mit der Eröffnung des Paul-Schneider-Hauses in Millrath auch die Möglichkeit, Konzerte in Hochdahl zu veranstalten. 1967 wurde dann die Idee der Galakonzerte ins Leben gerufen und erstmals internationale Opersänger verpflichtet.

Nach Nico Lerch folgte dann Gerhard Stender (Jan. 1971 bis Jan. 1976) als Dirigent.

Konzert am 16.03.1975 im Paul-Schneider-Haus

Waldemar Link, ein Mann mit internationaler Erfahrung übernahm 1976 (bis Aug. 1980) das Dirigat. Er hatte jahrelang erfolgreich in Amerika gearbeitet, mit ihm kamen dann auch die ersten großen Erfolge für den Chor. Das Paul-Schneider-Haus erwies sich dadurch als viel zu klein.

Nach Waldemar Link kamen wieder in kurzen Abständen die Dirigenten Siegfried Körsken, Michael Beck und Hermenn-Josef Roosen.

 

Im August 1980 übernahm Georg Flock das Dirigat. Mit ihm fanden dann jährlich Galakonzerte in der Stadthalle Erkrath statt, die mit 700 Zuhörern immer ausverkauft waren. 

 

1987 nahm der Frauenchor an einem Wettsingen in Holland mit beachtlichem Erfolg teil.

 

1990, Teilnahme an einem Gala-Konzert im großen Saal der Stadthalle Chemnitz, mit ca. 1 800 Zuhörern, gemeinsam mit einem Kammerchor aus Finnland, ein jugendlicher a-capella-Chor aus Österreich, der Gastgeber, das „Florian-Geyer-Ensemble“ aus Chemnitz und die Hochdahler Chöre. Höhepunkt war das Finale, das von allen teilnehmenden Chören gemeinsam vorgetragene „Ave verum“.

 

Georg Flock arbeitete zehn Jahre erfolgreich mit dem Frauenchor Hochdahl und dem Hochdaler Männergesangverein und verabschiedete sich Ende 1990 mit einem Doppelkonzert mit Nicolai Gedda von dem Chor und seinen Zuhörern.

 

Mit Chordirektor ADC Engelbert Buhr verpflichtete der Chor im Jan. 1991 einen der erfolgreichsten Musikpädagogen im niederbergischen Raum. Buhr, der viele Chöre in seiner langen Laufbahn zu höchsten musikalischen Erfolgen geführt hat, verstand es auch in Hochdahl meisterhaft, die Sänger zu motivieren. Mit ca. 70 Aktiven zählt der Chor heute zu den größten und leistungsstärksten Frauenchören im Raum Düsseldorf.

 

1992, der Frauenchor unternahm erstmals eine längere Konzertreise in die Hauptstadt Estlands. Sein Debüt gab der Frauenchor am 14. Juni, dem estnischen Volkstrauertag mit der estnischen Hymne, die am gleichen Abend in ganz Estland im Fernsehschirm zu sehen und hören war.

 

1995, Teilnahme am internationalen Chorwettbewerb in Budapest. Hier stellten sich die Sängerinnen des Hochdahler Frauenchores 1942 ihrer bisher größten Herausforderung und nahmen eine Bronzemedaille mit nach Hause.

 

1999 erhielt der Frauenchor Hochdahl für die Dauer von 3 Jahren den Titel "Volkslieder-Leistungschor des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen".

2002, Chinareise als Konzertreise im März, Höhepunkt des Jubiläumsjahres für die Sängerinnen des Frauenchores Hochdahl 1942.

 

2007, zum dritten Mal stellte sich der Frauenchor Hochdahl, bestens vorbereitet von Chordirektor ADC Engelbert Buhr, beim Leistungssingen des Sängerbundes NRW in Düren der Jury. Der Frauenchor ist nun Leistungschor im Sängerbund NRW

für die nächsten drei Jahre

 

2008, im August unternahm der Frauenchor eine 6-tägige Erlebnis- und Konzertreise nach Berlin und Mitwirkung beim Sängerfest in Finsterwalde.

 

2010, der Frauenchor unternahm, gemeinsam mit dem Männerchor, eine 7-tägige Konzert- und Erlebnisreise, eine „Donaukreuzfahrt von Passau bis Budapest“ mit Konzerten in Wien im Stephansdom, Konzert in der

St. Michaelkirche in Budapest und in der Jesuitenkirche in Bratislava (Pressburg), Hauptstadt und größte Stadt der Slowakei.

 

Engelbert Buhr legte im Januar 2011 nach 20 Jahren aus Altersgründen sein Amt nieder. Er wurde für seine Verdienste von den Hochdahler Chören zum Ehrendirigenten ernannt.

 

Die musikalische Leitung liegt seit Januar 2011 bis Mai 2023

in den Händen von Thomas Gabrisch, Professor an der Robert Schumann-Hochschule Düsseldorf.

Simone Bönschen ist seit dem 18. Mai 2023 (Christi Himmelfahrt) Dirigentin und musikalische Leiterin der Hochdahler Chöre